Basel, 11. Februar 2022 | Wie schon in den Vorjahren blickt die Bank WIR auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: 2021 resultierte unter dem Strich mit 14,98 Millionen Franken ein Gewinn, der das Vorjahresergebnis (14,45 Millionen Franken) um 3,7 Prozent übertrifft. «Dass wir in einer derart herausfordernden Zeit unsere Stärke ausspielen können, macht uns stolz», kommentiert CEO Bruno Stiegeler das Ergebnis der rein schweizerischen Genossenschaftsbank. «Unsere Diversifikationsstrategie zahlt sich aus, wir sind kerngesund und können die Ergebnisse der Vorjahre somit mehr als nachhaltig bestätigen.»
Sehr zufrieden zeigt Stiegeler sich unter anderem mit dem Wachstum bei den Hypothekarkrediten: Mit 4,2 Milliarden Franken konnte die Bank WIR gegenüber dem Vorjahr (3,9 Milliarden Franken) um 8,2 Prozent zulegen. Auch bei den Kundeneinlagen war im vergangenen Jahr Wachstum angesagt: Mit 4,3 Milliarden Franken wurde der Vorjahreswert um 4,7 Prozent übertroffen. «Mit dem Refinanzierungsmix sind wir sehr zufrieden, da wir vermehrt Pfandbriefdarlehen zu sehr guten Konditionen abschliessen konnten», ergänzt CFO Mathias Thurneysen. Das wiederum dokumentiert sich in einem starken Nettozinsergebnis: Mit 63,4 Millionen Franken wurde der Ertrag des Vorjahres um 4,8 Prozent verbessert.
Die Zunahme bei den Kundeneinlagen ist im historischen Tiefzinsumfeld besonders erfreulich: «Unsere Ambition ist es weiterhin, unsere Spar- und Vorsorgeprodukte den Kundinnen und Kunden zu bestmöglichen Konditionen anbieten zu können», so Stiegeler. Durch das Wachstum auf der Aktiv- und Passivseite ist die Bilanzsumme um 4,9 Prozent auf 5,98 Milliarden Franken und somit auf ein neues Allzeithoch in der gut 87-jährigen Geschichte der Bank WIR gestiegen.
Starke Kapitalbasis – erfreuliche Performance des Stammanteils
Auch nach dem Geschäftsjahr 2021 weist die Bank WIR eine grundsolide Kapitalbasis aus: Das anrechenbare Eigenkapital per 31. Dezember beträgt 569,3 Millionen Franken; die ungewichtete Eigenmittelquote (Leverage Ratio) übersteigt mit 8,0 Prozent die gesetzliche Mindestanforderung von 3 Prozent um ein Mehrfaches. «Auch die Gesamtkapitalquote von 16,8 Prozent übertrifft die regulatorischen Anforderungen deutlich», so Stiegeler. Diese finanzielle Sicherheit und Stabilität widerspiegelt sich im Vertrauen der Investoren: Der Jahresendkurs des Stammanteils von 445 Franken entspricht einem Kursplus von 46 Franken oder 11,5 Prozent – die zusätzliche Dividendenzahlung (10.25 Franken pro Stammanteil) mit einer Rendite von über 2,3 Prozent nicht berücksichtigt.
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine etwas höhere Dividendenzahlung von 10.75 Franken (+4,9 Prozent) vor. Die Ausschüttung soll wiederum in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder Barausschüttung) erfolgen und entspricht somit – basierend auf dem Jahresschlusskurs 2021 – einer Rendite von 2,4 Prozent. Befinden sich die Stammanteile im Privatvermögen, ist die Ausschüttung für die Kapitalgebenden steuerfrei.
Erfolgreich im Zinsengeschäft
Trotz der durch das historische Tiefzinsniveau weiterhin angespannten Margensituation konnte der Erfolg aus dem Zinsengeschäft, wie schon erwähnt, netto um 2,9 Millionen Franken oder 4,8 Prozent gesteigert werden. Gehalten werden konnte der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-0,4 Prozent) – dies obwohl im vergangenen Jahr als Unterstützung in der Corona-Pandemie den WIR-KMU im Geschäft mit der Komplementärwährung WIR Netzwerkbeiträge in Höhe von rund einer Million Franken zurückbezahlt wurden. «Damit haben wir die Wichtigkeit eines funktionierenden Netzwerks in Krisenzeiten untermauert», erklärt Stiegeler. Diese Mindererlöse konnten mit Erträgen aus dem Vorsorgegeschäft, insbesondere der volldigitalen Wertschriftenlösung VIAC, kompensiert werden.
Zum starken Geschäftserfolg beigetragen hat zudem das Handelsgeschäft, das im Jahr 2021 wie gewohnt von einer vorsichtigen Anlagepolitik und umsichtigen Positionsabsicherungen geprägt war. «Dieses Ergebnis ermöglicht es uns, zusätzliche Reserven für die kommenden Jahre aufzubauen», so Thurneysen. «Der im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte Geschäftserfolg von gut 22 Millionen Franken liegt im Bereich unserer mittelfristigen Zielvorgabe und hat weiteres Potenzial nach oben.»
Konsequente Diversifikation mit innovativen Partnern
Weiterhin eine Erfolgsgeschichte ist VIAC: Die im November 2017 lancierte erste volldigitale Vorsorgelösung der Schweiz verzeichnet Ende 2021 rund 63'000 Kundinnen und Kunden (Vorjahr: 40'000) mit einem Anlagevolumen von 1,77 Milliarden Franken (Vorjahr: 836 Millionen Franken). «Das starke Wachstum dieses innovativen Produkts wirkt sich positiv auf die Ertragslage der Bank aus», so Stiegeler. Trotz weiterer Angebote von Mitbewerbern hat VIAC als Pionier im Schweizer Vorsorgemarkt nach wie vor in zahlreichen Kosten- und Performance-Vergleichen – insbesondere auch gegenüber etablierten Anbietern – stets die Nase vorn.
VIAC ist nur ein Beispiel für die konsequente Digitalisierungs- und Diversifikationsstrategie: So baut die Bank WIR die seit 2020 bestehende Zusammenarbeit mit dem Fintech AMNIS Treasury Services AG im Bereich Online-Devisenhandel für KMU («FX Trading») laufend aus. Und bei der Beteiligung an der Vermando AG (digitale Lösungen für die Vermittlung zwischen Immobilienbesitzern und KMU-Handwerksbetrieben) sind weitere Ausbauschritte in der Pipeline.
Optimistischer Ausblick
Der eingeschlagene Weg in Richtung Diversifikation durch Digitalisierung und Innovation soll konsequent weiterverfolgt werden. «Wir sind hervorragend gestartet und erwarten ein sehr gutes Geschäftsjahr 2022», lässt sich Stiegeler in die Karten blicken. Durch die Diversifikationsstrategie erwartet der CEO der Bank WIR für 2022 – aber auch die kommenden Jahre – überdurchschnittliche Erträge. Gleichzeitig verspricht er, dass auch weiterhin investiert werden soll. «Wo wir unseren Firmen- und Privatkunden mit innovativen Lösungen einen Mehrwert bieten können, werden wir die Chance packen.»