Basel, 31. Mai 2017 | Angeregte Diskussionen, aber letztlich keine Ăberraschungen bei der heutigen Generalversammlung der WIR Bank Genossenschaft im Kongresszentrum der Messe Basel: Wie vom Verwaltungsrat vorgeschlagen, wird fĂŒr das GeschĂ€ftsjahr 2016 (Jahresgewinn: 14,2 Millionen Franken) eine Dividende von 10 Franken ausbezahlt (Dividende fĂŒr neue Stammanteile aus Kapitalerhöhung 2016: 5 Franken). Die Kapitalgebenden erhalten pro 375 Franken Dividende einen neuen Stammanteil (aktueller Kurs: 421 Franken) oder können sich den Dividendenertrag wahlweise auch steuerfrei auszahlen lassen.
«Die AusschĂŒttung entspricht einer Rendite von 2,4 Prozent auf dem Jahresschlusskurs», erklĂ€rte Germann Wiggli, der Vorsitzende der GeschĂ€ftsleitung. Er verwies zudem nochmals auf den starken Abschluss 2016: Wie bereits im MĂ€rz vermeldet, konnten Kreditvolumen, Kundeneinlagen und Gewinn gesteigert und die Eigenkapitalbasis weiter gestĂ€rkt werden. Die anrechenbaren Eigenmittel und die LiquiditĂ€t ĂŒberstiegen die gesetzlich und regulatorisch geforderten Werte deutlich.
Die Wiederwahl des Verwaltungsrates erfolgte mit grosser Zustimmung. Entsprechend wurden nebst PrĂ€sident Oliver Willimann auch die bisherigen Georg Anthamatten (VizeprĂ€sident), JĂŒrgen Bletsch, Petra MĂŒller, Marc Reimann, Kornel Tinguely und Karin Zahnd Cadoux von den Genossenschaftern in ihrem Amt bestĂ€tigt.
VerwaltungsratsprĂ€sident Oliver Willimann fokussierte in seinem Lagebericht die im November 2016 lancierte Modernisierung des WIR-Systems: «Uns war wichtig, das WIR-System aus einer Position der StĂ€rke heraus komplett zu erneuern, basierend auf einem gesunden finanziellen Fundament.» Dass solch grundlegende Ănderungen auch Anlass zu Kritik geben, sei nicht zu vermeiden gewesen, ergĂ€nzte Wiggli. «Ich freue mich sehr, dass bereits 80 Prozent der Genossenschafterinnen und Genossenschafter die neue WIR-Welt mittragen und den neuen Basisvertrag unterschrieben haben.»
Die Medienberichterstattung der vergangenen Wochen hat den Eindruck geweckt, dass der WIR Bank die Kunden scharenweise davonlaufen. «Das stimmt so nicht», widersprach Willimann. «KĂŒndigungen von WIR-Teilnehmern, die zumeist kaum oder gar nicht mehr aktiv waren, haben wir einkalkuliert â umgekehrt gibt es jetzt deutlich mehr sichtbare KMU-Kunden. Wir wollen nur noch Teilnehmer, die sich zum WIR-Netzwerk bekennen und dieses stĂ€rken.»
Willimann bestĂ€tigte, dass einzelne Grossfirmen ihren Ausstieg aus dem System angekĂŒndigt hĂ€tten â «gleichzeitig hat eine ganze Reihe von bekannten und schweizweit tĂ€tigen WIR-Partnern den neuen Basisvertrag unterzeichnet», ergĂ€nzte er â und verwies auf zahlreiche Beispiele. Diese sind als WIR-Partner auf der digitalen Plattform «WIRmarket» nun sichtbar.
Gleichzeitig legte Willimann weitere Daten und Fakten transparent offen: Kunden, die einen WIR-Umsatzanteil von 80 Prozent reprĂ€sentieren, haben den neuen Basisvertrag bereits unterschrieben und einen Annahmesatz gewĂ€hlt. Rund 10â000 ehemals stille Teilnehmer seien seit 1. November 2016 neu im WIR-System sichtbar geworden. Und Kunden, die ihren Austritt angekĂŒndigt hĂ€tten, reprĂ€sentieren einen WIR-Umsatzanteil von lediglich sechs Prozent. Bei weitem nicht alle haben der AustrittsankĂŒndigung eine Saldierung folgen lassen â und: Einige dieser Kunden eröffneten zwischenzeitlich wieder ein WIR-Konto.
Damit verlaufe der Modernisierungsprozess auf Kurs, wie auch Wiggli ergĂ€nzte. Bereits 5000 Kunden nutzen die mobile Bezahl-App «WIRpay», auf der digitalen Plattform «WIRmarket» sind aktuell rund 30â000 Kunden sichtbar. Die WIR Bank stellt den WIR-Teilnehmern dort unter anderem ein kostenloses digitales Schaufenster mit integrierter Shop-Lösung zur VerfĂŒgung. Dort können sich KMU unter anderem punkto Preis und QualitĂ€t gegenseitig bewerten. «Wir haben die WIR-Welt revolutioniert und digitalisiert», so Wiggli. «Sie ist nun einfach, fair, transparent, solidarisch und gleichzeitig bodenstĂ€ndig-schweizerisch.»
Im Vorfeld der diesjĂ€hrigen GV hatten zwei Genossenschafter dazu aufgerufen, als Kritik an den auf die Modernisierung angepassten WIR-Bedingungen unter anderem dem Verwaltungsrat und der GeschĂ€ftsleitung die DĂ©charge zu verweigern sowie den Lage- und VergĂŒtungsbericht zurĂŒckzuweisen. Dieses Ansinnen war chancenlos.