Basel, 14. Februar 2020 | Die WIR Bank Genossenschaft vermeldet im GeschĂ€ftsjahr 2019 einen Gewinn von 14,2 Millionen Franken, was einem Plus von 5,3 Prozent gegenĂŒber dem Vorjahr entspricht. «Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden», kommentiert CEO Bruno Stiegeler. Weniger positiv kommentiert er das operative Ergebnis, das im Zeichen der fĂŒr die gesamte Bankbranche angespannten Margensituation und der unbefriedigenden Entwicklung im GeschĂ€ft mit der weltgrössten KomplementĂ€rwĂ€hrung WIR stand.
Die Kapitalbasis der WIR Bank ist grundsolide: Die Eigenmittel steigen nochmals deutlich auf komfortable 542,2 Millionen Franken und die daraus resultierende Eigenmittelquote (Leverage Ratio) ĂŒbertrifft mit 8,1 Prozent die gesetzliche Mindestanforderung von 3 Prozent um ein Mehrfaches. «Zudem haben wir die Gesamtkapitalquote auf 16,1 Prozent verbessert und ĂŒbertreffen die regulatorischen Anforderungen zur LiquiditĂ€t deutlich», so Stiegeler.
Den Mindereinnahmen aus dem operativ getriebenen GeschĂ€ft (Erfolg aus dem ZinsengeschĂ€ft und Erfolg aus dem KommissionsgeschĂ€ft) standen stabile Kosten gegenĂŒber. Mit 14,7 Millionen Franken Erfolg aus dem HandelsgeschĂ€ft konnte man gegenĂŒber der Vorjahresperiode (-16,8 Mio. Franken) sehr erfolgreich agieren. Die Bilanzsumme stieg um 5 Prozent auf 5,53 Milliarden Franken, was ein Allzeithoch in der gut 85-jĂ€hrigen Geschichte der rein schweizerischen Genossenschaftsbank darstellt.
Bei den Hypothekarkrediten erreichte die WIR Bank im zurĂŒckliegenden GeschĂ€ftsjahr mit 3,91 Milliarden CHF/CHW ein Wachstum von 1,1 Prozent. Auch gesamthaft nahmen die Ausleihungen an Kunden auf 4,64 Milliarden CHF/CHW um 1,2 Prozent zu. Bei den Kundeneinlagen wurde ebenso ein deutliches Wachstum von 4,8 Prozent (auf 3,94 Milliarden CHF/CHW) erzielt â alle Spar- und Vorsorgekontoarten verzeichnen fĂŒr 2019 ein Wachstum. «Dies ist Resultat der vorangetriebenen Diversifikation mit der ersten volldigitalen SĂ€ule-3a-Wertschriftenlösung VIAC sowie der attraktiven Konditionen, die wir unseren Kunden im Bereich Sparen und Vorsorgen anbieten», erklĂ€rt Stiegeler, der mit diesem Wachstum sehr zufrieden ist. «In allen Zinsvergleichen soll die WIR Bank immer in den Top-Positionen auftauchen â das machen wir nachhaltig und nachprĂŒfbar.»
Aufgrund der Margensituation im historischen Tiefzinsumfeld fĂ€llt der Nettoerfolg aus dem ZinsengeschĂ€ft von 58,8 Millionen Franken gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum leicht schwĂ€cher aus (-1,5 Prozent). Eine AbschwĂ€chung von 7,3 Prozent resultierte beim Erfolg aus dem Dienstleistungs- und KommissionsgeschĂ€ft (22,6 Millionen Franken), was in erster Linie auf das WIR-GeschĂ€ft zurĂŒckzufĂŒhren ist. Dieses hat sich nach der per Ende 2017 abgeschlossenen Modernisierung punkto Teilnehmerzahl im KMU-Netzwerk stabilisieren können. Wegen der ungĂŒnstigen Rahmenbedingungen reduzierte sich die WIR-Geldmenge, die im Berichtsjahr 1,2 Mal umgesetzt worden ist, leicht. «Die AuftragsbĂŒcher der KMU sind nach wie vor gut gefĂŒllt, so dass WIR als zusĂ€tzliche Umsatz- und Ertragsquelle nicht im Fokus steht», so Stiegeler. Die tiefen Zinsen bremsten zudem nach wie vor die Nachfrage nach traditionell gĂŒnstigen WIR-Finanzierungen. «Wir sehen aber eine steigende Nachfrage bei neuen, innovativen Unternehmen nach der rein schweizerischen Lösung zur KMU-Förderung.»
Mit 35,6 Millionen Franken konnte der Personalaufwand um rund 1 Million Franken gesenkt werden (-2,8 Prozent). «Wir haben unsere Kosten im Griff», betont Stiegeler, hĂ€lt aber gleichzeitig fest: «Kostenbewusstes Handeln ist im aktuellen Umfeld weiterhin unerlĂ€sslich.» Vor diesem Hintergrund ergĂ€nzt er, dass im vergangenen Jahr rund 200 Mitarbeitende am modernisierten Hauptsitz in Basel neue ArbeitsplĂ€tze bezogen haben, was zu einem erhöhten Sachaufwand von 26,4 Millionen Franken (+10,0 Prozent) gefĂŒhrt hat. Durch die im Rahmen der Digitalisierungsoffensive getĂ€tigten Investitionen erhöhte sich der Abschreibungsaufwand (+22,4 Prozent).
Der Verwaltungsrat schlĂ€gt der Generalversammlung eine gegenĂŒber dem Vorjahr unverĂ€nderte Dividende von 10.25 Franken pro Stammanteil vor. Diese AusschĂŒttung erfolgt in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder BarausschĂŒttung) und bedeutet â basierend auf dem Jahresschlusskurs â eine Rendite von 2,8 Prozent. Befinden sich die Stammanteile im Privatvermögen, ist die AusschĂŒttung steuerfrei.
Die im November 2017 lancierte erste volldigitale Wertschriften-Vorsorgelösung der SĂ€ule 3a befindet sich auch nach gut zwei Jahren weiter auf der Ăberholspur: Per Ende 2019 verzeichnete VIAC bereits rund 20â000 Kunden und ein verwaltetes Vermögen von ĂŒber 300 Millionen Franken. «DemnĂ€chst soll die Ausweitung auf unsere FreizĂŒgigkeitsstiftung der zweiten SĂ€ule lanciert werden», verrĂ€t Stiegeler.
Als bodenstĂ€ndige Genossenschaftsbank stĂ€rkt die WIR Bank mit ihrer Ausrichtung auf Privat- und GeschĂ€ftskunden den Schweizer Mittelstand. Sie bietet Bankprodukte und innovative Lösungen basierend auf zuverlĂ€ssigen Dienstleistungen und Partnerschaften, Spar- und Vorsorgelösungen zu Top-Konditionen sowie ein KMU-Netzwerk mit eigener KomplementĂ€rwĂ€hrung, das Chancen fĂŒr mehr Kunden, Umsatz und Ertrag schafft. «Wir geben unserer Kundschaft das gute GefĂŒhl und die Sicherheit, mit ihrem Geld den Wohlstand in der Schweiz zu fördern», so Stiegeler.