Basel, 15. März 2018 | Die WIR Bank Genossenschaft legt ein starkes Ergebnis vor: Im Geschäftsjahr 2017 stieg die Bilanzsumme um 1,1 Prozent auf 5,36 Milliarden Franken – der Gewinn konnte in der gleichen Periode um 7 Prozent auf 15,2 Millionen Franken gesteigert werden. Besonders erfreulich ist die weiterhin sehr robuste Kapitalbasis: Trotz vorgeschlagener Dividendenerhöhung übersteigen die Eigenmittel mit 520,2 Millionen Franken und der daraus resultierenden Eigenmittelquote (Leverage Ratio) mit 8,1 Prozent die gesetzliche Mindestanforderung von 3 Prozent deutlich.
Germann Wiggli, Vorsitzender der Geschäftsleitung der WIR Bank, blickt zufrieden auf das erste volle Kalenderjahr nach der Modernisierung des WIR-Systems im November 2016 zurück. Besonders erfreulich sei, dass sich zwei Drittel der bisherigen WIR-Teilnehmer mit einem WIR-Umsatz von 88 Prozent von den Neuerungen haben überzeugen lassen.
In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: 30‘000 KMU-Kunden aus der ganzen Schweiz und aus allen Branchen sind im WIR-Netzwerk vereint – hinzu kommen über 10‘000 private WIR-Arbeitnehmer-Konten. Der WIR-Umsatz lag 2017 bei 1,12 Milliarden WIR (CHW), was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 13,0 Prozent entspricht. Der durchschnittliche Jahresumsatz pro WIR-Teilnehmer stieg mit rund 37‘200 CHW um über 30 Prozent indessen deutlich. «Dass gewisse Kunden aus dem WIR-System ausgetreten sind, bedauern wir natürlich», sagt Wiggli – der Verlust sei aber verkraftbar: «Die Mehrheit dieser Kunden tätigte wenig bis gar keinen WIR-Umsatz. Nun haben wir eine engagierte Kundenbasis, mit der wir die WIR-Welt weiter vorantreiben wollen.» Dies unterstreichen die vorliegenden Umsatzzahlen. Dank neuer Transparenz im WIR-Netzwerk sind seit November 2016 zudem rund 14‘000 KMU-Kunden neu sichtbar geworden. Nach wie vor wird das WIR-Geschäft von den anhaltend tiefen Zinsen sowie gut gefüllten Auftragsbüchern der Unternehmen negativ beeinflusst. «Das bremst die Nachfrage nach günstigen WIR-Krediten», so Wiggli.
Das sehr solide Jahresergebnis der Genossenschaftsbank dokumentiert sich auch in weiteren Bilanzpositionen: So konnten die Ausleihungen an Kunden auf 4,61 Milliarden CHF/CHW (+ 2,2 Prozent) und die Kundeneinlagen auf 3,94 Milliarden CHF/CHW (+ 1,6 Prozent) gesteigert werden.
Die WIR Bank ist mehr als «nur» eine KMU-Bank, die das WIR-System betreibt. «Es ist unser Ziel, mit unseren Konditionen im CHF-Bereich weiterhin im vordersten Drittel oder zuoberst zu rangieren», verspricht Wiggli. Als Resultat dessen erfreut sich das Sparkonto 60+ einer ungebrochenen Beliebtheit: Die Einlagen Ende 2017 betrugen 348,1 Millionen Franken, was einem Plus von 3,3 Prozent entspricht. Auch die Gelder auf den Vorsorgekonten der WIR Bank wuchsen weiter an: Beim Säule-3a-Konto Terzo betrug das Plus 4,4 Prozent (auf 854,8 Millionen Franken), beim Freizügigkeitskonto waren es 7,8 Prozent (auf 498,4 Millionen Franken).
«Wir bekamen viel Lob von Kundinnen und Kunden, denen unser moderner Auftritt gefällt und die unsere digitale Transformation mittragen», erklärt Wiggli. Dies bestätigt auch die erfreuliche Entwicklung der Nutzerzahlen auf der digitalen KMU-Plattform WIRmarket, bei der Mobile-Payment-Lösung WIRpay oder der ersten schweizweit volldigitalen Vorsorgelösung VIAC. Letztere wurde von den Kunden und Medien gleichermassen begeistert aufgenommen: Bis Ende 2017 waren bereits 6,8 Millionen auf das Ende November lancierte Angebot investiert worden – aktuell sind es bereits über 20 Millionen Franken, die sich auf 2300 Kunden verteilen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2018 bezeichnet Wiggli die Aussichten für die Schweizer KMU-Wirtschaft, die Kernzielgruppe der WIR Bank, als positiv: «Falls keine politischen Ereignisse ein Störfeuer entfachen, ist mit einer weiterhin weltweit brummenden Konjunktur zu rechnen.» Für lange Laufzeiten erwartet die Bank tendenziell steigende Zinsen. Herausfordernd bleibt das regulatorische Umfeld: «Die im Zuge der Finanzkrise 2008 eingeführten Vorschriften im Bank- und Finanzbereich verschärfen sich stetig – die Anwendung internationaler Standards auch für ausschliesslich in der Schweiz tätige Banken, wie wir es sind, treffen diese hart», sagt Wiggli. «Die Kosten für Erfüllung der regulatorischen Auflagen sind hoch, die Rentabilität leidet.»
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von 10.25 Franken vor, was einer Erhöhung von 0.25 Franken pro Stammanteil entspricht. Diese Ausschüttung erfolgt in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder Barausschüttung) und bedeutet – basierend auf dem Jahresschlusskurs – eine Rendite von 2,6 Prozent. Sofern sich die Stammanteile im Privatvermögen befinden, ist diese Ausschüttung steuerfrei.